Aus der Idee allein nach Marokko zu fliegen hat sich spontan ein Kletter-Trip zu fünft entwickelt. Unser Ziel ist das Klettergebiet in der Todra Schlucht und ein Aufenthalt in der Wüste. Gebucht wurden lediglich die Flüge und die ersten beiden Nächte in Marrakesch. Mit dieser groben Idee im Kopfen reisen wir an und lassen alles weitere auf uns zukommen. Wird schon klappen, Inschallah 🙂
Die fünf Travel-Buddies die die nächsten beiden Wochen gemeinsam verbringen werden. Hier auf der Busfahrt über den Hohen Atlas auf dem Weg Richtung Tinerhir von wo aus wir ein Taxi in die Todra Schlucht nehmen werden.
Mit Minz-Tee (Whiskey Berber) lassen wir den ersten Tag in Marrakesch im Hostel auf der Dachterrasse ausklingen.
Unser Hostel Waka Waka im Berber-Style in der Medina von Marrakesch. Sehr gemütlich, sehr günstig und nur wenige Minuten zu Fuß trennen uns von den Märkten der Stadt. Zum Frühstück gibt es neben dem landestypischen Essen Kaffee mit Kardamom. Sehr lecker und muss unbedingt mal zu Hause probiert werden.
Marrakesch-Madness. Die Fahrt vom Flughafen zum Hostel war noch recht beschaulich, die Straßen ruhig, gepflegt und wenig Verkehr. In der Medina kommt es dann endlich zum (gewollten 😉 ) Kulturschock.
Gekochte Kichererbsen als Snack zum Mitnehmen. Vom Essen in den Restaurants meist etwas enttäuscht schwenken wir auf das deutlich günstigere und bessere Essen auf der Straße um. Das Kefta-Sandwich und der Frucht Smoothie sind hier ganz weit vorne.
Djemaa el Fna, der Zentrale Marktplatz in Marrakesch hat einiges zu bieten: Wahrsager, Schlangenbeschwörer, günstigen Orangen Saft, Gewürze, Nüsse und Trockenfrüchte. Außerdem ist der Platz ganz praktisch wenn man sich mal wieder in der Medina verlaufen hat um zurück in das Hostel zu finden.
Für unsere Zeit in der Schlucht ist das Etoile Des Gorges unsere Heimat. In der Schlucht gibt es auch den einen oder anderen netten Platz zum campen der gerne in Anspruch genommen werden. Bis auf Fabi entscheiden wir uns für die Luxus-Variante. Die Temperaturen sind geringer als erwartet und es hat sogar bis in die Schlucht geschneit.
Nach einer langen Anfahrt haben wir endlichen marokkanischen Fels unter den Fingern und wir klettern die ersten Routen in der Todra Schlucht.
Girl-Power. Isa in Aktion in ihrem Projekt im Sektor Petite Gorge.
Fabi klettert eine Route im Sektor Elephant, benannt nach einer Felsformation.
Diesen Ausblick konnten wir häufig genießen. Man sieht hier den engsten Teil der Schlucht bevor sich das Tal wieder etwas öffnet.
Eat, Sleep, Climb – Repeat.
Die bewässerten Felder bei Tinerhir. Wir sind mit dem Taxi aus der Schlucht hierher gefahren und zusammen mit Yusuf, er hat unsere Wüstentour organisiert, fahren wir in Richtung Sahara.
Immer mit ernst bei der Sache. Die Pausen die der Bus auf dem Weg nach Erfoud macht werden sinnvoll genutzt.
Der Markt in Rissani. Obst, Gemüse, Nüsse – was will man mehr. Wann und warum haben sich bei uns eigentlich Supermärkte durchgesetzt?
Die letzten Kilometer von Rissani bis in die Wüste werden wir in diesem schicken Taxi verbringen. Zur Sicherheit werden mehr Personen mitgenommen als es Sitzplätze gibt.
Zu viert kommen wir in der Wüste an. Fabi bleibt zum Klettern in der Todra Schlucht. Über Erfoud und Rissani gelangen wir ins Erg Chebbi einer Dünenlandschaft nahe der algerischen Grenze. Der Wüstenwind heißt uns willkommen und wir sind noch am tüfteln wie man die Schals und Tücher am Besten verwendet.
Wind, Sand und die späte Nachmittagssonne sind verantwortlich für dieses Farbenspiel. Der Blick auf die Dünen die man bisher nur aus Fotos oder Videos kennt wirkt so unwirklich wenn man wirklich davor steht.
Wegen des starken Windes ist es noch unklar ob wir bereits heute Abend in unser Zelt in die Wüste gehen werden. Die Kamelle wurde aber zur Sicherheit schon vorbereitet.
Nach zwei Stunden auf unseren Kamelen durch die Wüste sind wir in unseren Zelten angekommen und warten auf Tee und Essen das für uns zubereitet wird. Zum Glück haben wir unsere Schlafsäcke dabei. Es ist sehr kalt, windig und wir erleben sogar leichten Regen in der Sahara.
Der Wind hat nachgelassen und der Himmel ist fast wolkenfrei. Pünktlich zum Sonnenaufgang wache ich auf, mache mich auf den Weg auf eine Düne und genieße die Wärme und Ruhe der aufgehenden Sonne in den Dünen.
Unser einheimischer Freund, der auf uns und die Kamele während unseres Aufenthalts in der Wüste achtet, muss sich wegen des starken Winds seinen Schal neu binden.
Am Weg retour von den Dünen zum Camp besuchen wir noch unsere Kamele die durch die Wüste gehen um nach Essbarem zu suchen.
Am letzten Abend wird die überschüssige Energie des eher entspannten Tages beim Sandboarden im Sonnenuntergang verbraucht.
Ein letzter Blick in Richtung Wüste bevor wir in das Taxi nach Rissani steigen.
In Rissani müssen wir einige Zeit auf den Bus warten und wir gehen mit Yusuf zum Mausoleum für Moulay Ali Cherif, schlendern durch Lehmbauten und besorgen uns ein paar Kleinigkeiten zum Essen.
Eigentlich wollten Mirjam und ich die Gelegenheit nutzen und auf den Toubkal, dem höchsten Berg von Marokko gehen. Leider gab während unserer Zeit in der Wüste starke Schneefälle im hohen Atlas und eine Besteigung wäre mit unserer Ausrüstung nicht mehr möglich gewesen. Zum Glück ist die Highline-Gruppe die ich knapp verpasst habe wieder in der Schlucht.
Die Highliner, Ančee ist professionelle Slacklinerin, aus Tschechien sind so freundlich und lassen Mirjam und mich auf die 61m lange Highline. Zwei Tage später hab ich auf einer 30m langen Highline meinen ersten Aufstehversuch dank französischer Unterstützung und erlebe zum ersten Mal einen Sturz auf der Highline.
Ziegen, Esel und Schafe werden täglich zum trinken an den Fluß geführt.
In der Schlucht leben einige Nomaden Familien in Höhlen die jeden Tag ihre Herde ins Tal zum Fluß bringt. Hier eine Familie die wir bei unserer Rundwanderung gesehen haben.
Der letzte Tag in der Schlucht und wir nutzen Tag noch zum Klettern bevor wir den Nachtbus nach Marrakesch nehmen. Ein Bewohner der Schlucht kommt mit einer Kanne Tee zu uns. Wir kommen schneller als erwartet und wecken gegen 4 Uhr morgens das halbe Hostel auf 🙂
Zum Abschied werden uns noch Kamele aus Palmblättern gebastelt.
Zu schnell sind die beiden Wochen vergangen. Wir sonnen uns auf der Dachterrasse des Hostels, genießen den Ausblick auf Marrakesch und die verschneiten Berge hinter der Stadt und besprechen was wir alles auf den Märkten zum Essen kaufen werden. Zwei Wochen sind für ein so vielseitiges Land wie Marokko einfach viel zu wenig.
Sehr coole Fotos, da bekommt man ja doch wieder Reiselust 🙂
Wahnsinn! Danke für die Darstellung deiner Erlebnisse! Sieht echt super aus!
Ich bekomm beim Foto der Highline scho Höhenangst! 😉