Schon länger am Plan gehe ich auf die erste selbstständig durchgeführte Hochtour in Begleitung von Sarah und Michael. Ursprünglich war eine Tour in der Glockner-Gruppe geplant aber die Wunsch-Hütte war bereits ausgebucht und die Wahl fällt auf die Venedigergruppe. Von Hinterbichl aus geht es mit dem Hüttentaxi zur Johannishütte und von dort zu Fuß in etwas 2 Stunden zum Defreggenhaus.
Wir kommen bereits Freitag Nachmittag bei der Hütte an und üben das Gehen in Seilschaften am Gletscher und Rettungstechniken um uns selbst bzw. Kameraden aus der Gletscherspalte zu befreien bevor wir uns Samstag zum Gipfel aufmachen.
Der Abstieg zur Hütte nachdem wir uns den Nachmittag mit Prusik, Loser Rolle und Münchhausentechnisch beschäftigt haben.
Fast alle Bergführer sind bereits um 06:15 gestartet um auch den unerfahrenen Gästen genug Zeit zu geben um auf den Gipfel zu kommen. Sie haben uns netterweise auch schon geweckt obwohl wir erst um 7 Uhr weggehn wollten.
Wir sind eine der letzten Seilschaften die sich an diesem Morgen über das Mullwitzkees auf den Weg machen. Die Seilschaften vor uns haben bereits gespurt.
Nach gemütlichen drei Stunden im Aufstieg und etwas Wartezeit am Grat erreichen auch wir den Gipfel und treffen wieder auf einige Seilschaften die etwas eine Stunde vor uns gestartet sind.
Eigenartige Leute treiben sich hier oben herum 😉
Mit einsamer Gifpelrast ist hier nichts. Unzählige Bergsteiger nutzen das herrliche Wetter und tummeln sich am Gipfel.
Nachdem es erst später Vormittag ist und uns der Trubel am Gipfel zuviel wird treten wir den Rückzug an mit dem Hohen Adler, ein etwas nähere Gipfel unweit des Abstiegs, als Ziel. Von dort aus beobachten wir Seilschaften im Anstieg auf das Rainerhorn und beschließen dass auch wir dorthin aufbrechen werden.
Wir überschreiten das Rainerhorn und steigen in Richtung Schwarze Wand ab und gehen über das äußere Mullwitzkees zum Defreggenhaus retour und gehen somit einen Teil der sogenannten Venedigerkrone, einer Runde die neben der Besteigung des Großvenedigers auch einige andere Gipfel in der Umgebung beinhaltet.
Am Sonntag bekommen wir noch Besuch von einem Kumpel von Michi. Er ist früh gestartet und trifft bereits um 7 Uhr morgens bei der Hütte ein wo wir noch gemütlich beim Frühstück sitzen. Der Vorabend war etwas lustiger und der Hüttenwirt musste uns an die Hüttenruhe erinnern 😉 Trotz des eher schlechten Wetters beschließen auf den nahen Hohen Zaun zu gehen um den Sonntag nicht ungenützt zu lassen. Unser eigentliches Ziel den Kleinvenediger müssen wir aufgrund des immer schlechter werdenden Wetters leider auslassen. Wir wollen nicht bei schlechter Sicht am Gletscher herum irren.
Im Regen steigen wir vom Defreggenhaus zu Johannishütte ab wo wir uns mit Kaspressknödl stärken (die gabs leider am Defreggenhaus nicht) bevor es wieder mit dem Hüttentaxi zurück nach Hinterbichl geht. Auf der Heimfahrt durch das Virgental fahren wir wieder durch Bobojach retour. Einen Ort mit diesem Namen müsste man einmal einen Besuch abstatten 🙂